In Würenlingen kämpfen 42 Athleten um Ruhm und Ehre.

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21.04.2019 03:09 Uhr

Jack Schmidli, 21.04.2019

Die Boxer des SwissBoxingTeams konnten sich dreimal gegen ihre Kollegen aus Deutschland durchsetzen. Ebenso viele Male mussten sie den Sieg den Kontrahenten aus Deutschland überlassen. Der Vergleichskampf endete somit mit je drei Siegen unentschieden. Bei den Profis siegten alle einheimischen Boxer. Egzon «The Fighting Engeneer» Maliqaj und Elvio Antonietti gelangen gar vorzeitige Erfolgte. Ricardo Silva und Davide Faraci warteten mit soliden Leistungen auf und besiegten ihre Kontrahenten nach Punkten.

Davide Faraci (l.) überzeugte gegen den starken Tschechen Ondrej Budera

Mit 21 Kämpfen, davon 4 Profi-Duellen, war die Veranstaltung nicht nur aus Sicht des Schreibenden etwas überladen. Dafür konnten sich zahlreiche Boxer im Ring messen und wichtige Erfahrungen sammeln. Das grosse Engagement von Promoter-Manager Antonio «Toni» Barbera verdient Respekt und Anerkennung.

Bei guter Stimmung im Publikum duellierten sich im ersten Block 20 Boxer in 10 Kämpfen. Anschliessend standen sieben Kämpfe des SwissBoxingTerams auf dem Programm, wobei ein Kampf (Jason Kuogo vs. Angelo Nikolic) wegen zu grosser Gewichtsdifferenz nicht gewertet wurde. Gespannt waren die Zuschauer auf den Kampf des bisher ungeschlagenen Italo-Schweizers Davide Faraci, der Ende Mai um die italienische Meisterschaft im Halbschwergewicht kämpfen wird.

Die Vorkämpfe

Bei den 10 Vorkämpfen verdienen insbesondere der Gebenstorfer Brian Mosimann, Sem Redal vom Box-Club Winterthur, sowie der Zürcher Leo Schwarzwald Erwähnung. Der von Ex-Schweizermeister Pascal «Chagaev» Stalder trainierte Mosimann setzte die Vorgaben seines Trainers exakt um und erzielte gegen den kämpferischen Aarburger Afmet Nuredin einen ungefährdeten Sieg. Sem Redai (BC Winterthur) holte – wie immer – alles aus sich heraus und besiegte in einem kompetitiven Gefecht den Rheintaler Ali Azghar (BC Rheintal-Au) knapp nach Punkten.

Schwarzwald (l.) attackiert Ndongo

Der nimmermüde Leo Schwarzwald, dessen Karriere vor ein paar Jahren aus gesundheitlichen Gründen beendet schien, kämpfte wie gewohnt souverän, ohne Schnickschnack, dafür aber entschlossen und überlegt und dufte als Lohn einen klaren Sieg gegen den Lausannois Jean Mercier Ndongo (Fight District Lausanne) einfahren.

Das SwissBoxingTeam

Das SwissBoxingTeam verlor die ersten drei (von sechs) Kämpfen und lag nach den Niederlagen von Félix Meier (gegen Wahid Anvary), Dreni Muca (gegen Idris Mischko Bayar) und Angelo Pena (sehr knappe Niederlage gegen Ahmed Ham) gegen 1860 München aus Deutschland drei zu Null im Hintertreffen. Matheus Martiniano de Sousa, Ilyas Ivgen (hiess vor kurzem noch Winterhalder) und Hansen Ewene drehten aber die drohende Niederlage in ein Unentschieden um.

Bemerkenswert: Matheus Martiniano de Souas (l.) besiegte seinen Gegner Daniel Jass, der bereits weit über 100 Kämpfe bestritt

Dank Kampfgeist stand keines der letztgenannten Duelle auf der Kippe. Sowohl Matheus Martiniano de Sousa als auch Ilyas Ivgen und Hansen Ewene gewannen ihre Kämpfe überzeugend. Der Vergleichskampf zwischen der Schweiz und Deutschland endete somit mit einem gerechten Unentschieden.

Die Profis

Der hierzulande noch wenig bekannte junge Tessiner Elvio Antonietti (4 Siege, 1 Niederlage) musste insbesondere in der zweiten Runde unten durch und wirkte nach klaren Treffern seines Gegners Jasmin Dananovic (Bosnien & Herzegovina, (14 / 12 / 1) angeschlagen. Er konnte das Duell, das zeitweilen einer wilden Keilerei glich, aber schliesslich zu seinen Gunsten drehen und besiegte seinen Widersacher nach einem Extraeffort durch Aufgabe in der 3. Runde.

Enge Kiste: Nach fünf Runden war der Kampf zwischen Ricardo Silva (r.) uind Karlo Tabghua unentschieden. Dank einer Extra-Performance von Silva im sechsten Durchgang  durfte dieser den Sieg einfahren

Ricardo Silva, eine altbekannte Kämpfernatur in helvetischen Boxringen duellierte sich mit dem Schweden   Karlo Tabaghua. Der Boxer aus Osteuropa machte von Anfang an klar, dass er nicht zum Verlieren in die Schweiz reiste. Nach fünf Runden stand der Kampf auf Messers Schneide, sprich Unentschieden. Der sechste Durchgang musste über Sieg oder Niederlage eines der beiden Techniker entscheiden. Da sich Silva im sechsten Durchgang durchbiss und einige klare Treffer landen konnte, sprach ihm das Kampfgericht den (verdienten) Sieg zu: Jörg Mangott 58:56; Armin Bracher 58:56, Thomas Marthaler 58:56.

Egzon «The Engeneer» Maliqaj, der mit einem Kampfrekord von drei Siegen und einem Unentschieden in den Kampf stieg, wurde von seinem Coach Pascal «Chagaev» Stalder nach der Amateurzeit zum Profi umgepolt: Mehr Kraft, mehr Ausdauer, variableres Schlagrepertoire und eine angepasste Taktik, sprich ausgeklügelter Kampfplan, sollten Egzon zum erfolgreichen Profi machen. Der Maschinenbau-Ingenieur, der jedes Klischee vom dummen Boxer Lügen straft, beeindruckte mit seiner Top-Performance gegen den Ungaren Roland Hamar jeden und jede in der Mehrzweckhalle Weissenstein. 

Wehrte sich "mit Hand und Fuss" gegen die drohende vorzeitige Niederlage gegen "The Fighting Engeneer" Egzon Maliqaj: Roland Hamar aus Ungarn

Trotz klaren und heftigen Treffern wollte Hamar zunächst einfach nicht kleinbeigeben. Auch ein Niederschlag in der Anfangsphase des Fights änderte nichts daran . Erst das unaufhörliche und energische Pressing durch den Ingenieur brachte in der sechsten Runde den verdienten vorzeitigen Erfolg. Sieg durch technischen KO in der 6. Runde: Egzon «The Fighting Engeneer» Maliqaj.

Der Italo-Schweizer Davide Faraci (11/0/0) der im Aargau über eine grosse Fan-Basis verfügt, wird Ende Mai dieses Jahres um den Titel des italienischen Landesmeisters kämpfen. Das Duell gegen den Tschechen Ondrej Budera (9 Siege, 10 Niederlagen, 1 Unentschieden) sollte als Aufgalopp für den Meisterschaftskampf in Bella Italia dienen. Auch Budera reiste ganz offensichtlich nicht zum Verlieren in die Schweiz. Der Tscheche forderte den Modellathleten, der zurzeit in Italien wohnt und trainiert, und stand nur in Runde zwei kurz in Gefahr, den Kampf vorzeitig zu verlieren, als er nach einer präzis geschlagener Kombination von Faraci zu Boden musste.

Davide Faraci (l.) gab gegen Ondrej Budera aus Tschechien von acht lediglich zwei Runden ab

Im weiteren Kampfverlauf bot der Osteuropäer Davide Gegenwehr, so gut es ging. Am Schluss urteilte das Kampfgericht klar zu Gunsten von Faraci: Jörg Mangott: 78:73, Armin Bracher 78:73 und Thomas Marthaler 79:72.

Ein Kompliment und Anerkennung verdient an dieser Stelle auch der Promoter und Manager Antonio «Toni» Barbera. Er scheute keinen Aufwand, für das Publikum ein attraktives Programm auf die Beine zu stellen. Wir dürfen uns auf weitere Box-Events freuen.  

 

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